Forschungsschwerpunkte der Arbeitsgruppen am DHR
Das Department für Heilpädagogik und Rehabilitation der Universität zu Köln widmet sich der Erforschung und Förderung inklusiver Bildungs- und Lebenswelten. In interdisziplinären Teams arbeiten wir daran, Barrieren abzubauen, Teilhabe zu ermöglichen und neue Wege der partizipativen Forschung zu erschließen. Unsere Forschung gliedert sich in drei zentrale Schwerpunkte:
→ Sprachbarrieren überwinden
→ Inklusion und Teilhabe
→ Partizipative Forschung
Erfahren Sie mehr über unsere aktuellen Projekte und Initiativen, die in diesen Schwerpunkten angesiedelt sind und einen wichtigen Beitrag zur inklusiven Forschung und Praxis leisten.
SCHWERPUNKT: SPRACHBARRIEREN ÜBERWINDEN
Menschen mit diversen Beeinträchtigungen und in verschiedenen Lebenslagen können Schriftsprache bzw. Lautsprache auch als Barriere für eine gelingende Kommunikation erleben. Gegenstand der Arbeitsgruppe ist es, Kommunikationsbedürfnisse, -fähigkeiten und -hindernisse zu erforschen, mit dem Ziel gesellschaftliche Teilhabe für betroffene Personen zu ermöglichen.
KommA - Gelingende Kommunikation im Alter
Leitung: Prof. Dr. Tobias Bernasconi
Drittmittelgeber: Software-AG-Stiftung, Kämpgen-Stiftung, Heidehof-Stiftung
Laufzeit: 2024-2027
Thema: Menschen mit geistiger und komplexer Behinderung sind häufig von Kommunikationsbeeinträchtigungen betroffen. Mit dem Alter bestehen zusätzliche Risiken kommunikativer Beeinträchtigungen. Manche Menschen werden im Alter zurückhaltender in ihrer Kommunikation, andere wünschen sich gerade im Alter ein aufmerksames Gegenüber, mit dem sie sich über ihre Erfahrungen oder Sorgen austauschen können. Zudem können vertraute Bezugspersonen (ob Fachkräfte oder Angehörige) wegfallen, mit denen die Kommunikation immer gut funktionierte. Im KommA-Projekt werden zunächst die kommunikativen Bedarfe von alternden Menschen mit geistiger und komplexer Behinderung erhoben. Auf dieser Grundlage werden praxisorientierte Materialien zur Dokumentation, Unterstützung und Begleitung durch professionelle und private Bezugspersonen erstellt und erprobt.
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Implementation des KvDaZ-Konzepts in Zentralen Unterbringungseinrichtungen in NRW
Leitung: Prof. Dr. Jens Boenisch
Drittmittelgeber: Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration bzw. Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW, Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW
Laufzeit: 2020-2025
Thema: Im Projekt wird das KvDaZ-Konzept in Zentralen Unterbringungseinrichtungen (ZUEen) in NRW implementiert. Kindern und Jugendlichen wird damit ein schneller Zugang zu Deutsch als Zweitsprache (DaZ) früh und unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus ermöglicht. So können zunächst Sprachbarrieren überwunden und darüber hinaus langfristig auch Teilhabe und Inklusion verbessert werden.
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Verbesserung von Lesefertigkeiten auf der Basis einer exakten Beschreibung der neuronalen Grundlagen von visueller Verarbeitung beim Lesen
Leitung: Jun.-Prof. Dr. Benjamin Gagl
Drittmittelgeber: DFG
Laufzeit: 2024-2027
Thema: Gute Lesefertigkeiten sind essentiell für den schulischen Erfolg und erleichtern die Partizipation in weiten Teilen der Gesellschaft. Die kognitive Psychologie hat einige Computermodelle hervorgebracht, die den Leseprozess mittels Algorithmen und mentalen Repräsentationen Schritt für Schritt verständlich beschreiben. Die Verständlichkeit dieser Lesemodelle bildet die Voraussetzung für praktische Anwendungen, wie z.B. für bereits erfolgreich evaluierte Legasthenie-Therapien. Die aktuellen Implementierungen der Computermodelle sind jedoch unterspezifiziert in Bezug auf die visuelle Verarbeitung von Buchstaben. Im Projekt soll visuelle Verarbeitung transparent und Schriftart-unabhängig implementiert werden. Dadurch soll eine Bild-zu-Buchstabe-Identifikation für das Speechless Reader Model möglich werden, das transparent visuelles Worterkennungsverhalten auf der Basis von mechanistischen neuronalen und kognitiven Hypothesen simuliert, sodass jeder Verarbeitungsschritt verständlich nachvollzogen werden kann. Der Output des Projekts soll ein evaluiertes visuelles Worterkennungsmodell sein, das Verhalten auf der Basis von Wortbildern transparent und akkurat simulieren kann. Darauf aufbauend wird ein neues Trainingsprozedere entwickelt, das schwachen Lesern helfen soll, ihre lesespezifische visuelle Verarbeitung zu trainieren.
Eine transparente, übertragbare und nachhaltige Grundlage für psycholinguistische Lesestudien im Deutschen
Leitung: Jun.-Prof. Dr. Benjamin Gagl
Drittmittelgeber: DFG
Laufzeit: 2024-2027
Thema: Einige der am weitesten entwickelten Theorien in der kognitiven Psychologie stammen aus dem Bereich der Leseforschung. Dennoch ist unser Wissen und Fortschritt begrenzt: Große sprachübergreifende Untersuchungen und Replikationsstudien sind selten. Dies beeinträchtigt die Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit innerhalb von Sprachen sowie die Generalisierbarkeit zwischen Sprachen und Forschungsgruppen und führt zu Problemen: Erstens führt dies zu praktischen Einschränkungen hinsichtlich der Anzahl der Teilnehmer und/oder Stimuli, die in einer einzelnen Studie inkludiert werden. Zweitens fehlen unabhängige Replikationen innerhalb einer Sprache, wenn nur ein einzelnes Labor an einer Studie beteiligt ist. Drittens wird Wissen über Vorgehen und Methodik häufig nur informell innerhalb von Laboren weitergegeben. Dies führt zu mangelndem Konsens und Heterogenität zwischen den Laboren. Im Projekt wird ein Protokoll zu Best Practices in der Leseforschung erstellen. Darüber hinaus wird ein Forschungsnetzwerk etabliert, das darauf abzielt, Leseforscher zu vereinen, um die Forschungsstandards für ein- und mehrsprachige Studien zu erhöhen.
Attention and prominence in language production and acquisition
Leitung: Prof.in Dr. Martina Penke
Drittmittelgeber: DFG
Laufzeit: 2025-2028
Thema: The overarching goal of the project is to uncover the role of attention for linguistic prominence by combining language production experiments with attentional orienting in the visual domain. The project aims to deepen and complete insights into the attention-language interface by addressing two major strands of research: (i) the development of the attention-language interface in children and (ii) how the connection between attention and prominence in language is conditioned by impairments of either attention or language abilities. To this end, the project focusses on individuals with Attention Deficit Hyperactivity Disorder (ADHD) as well as on children with Developmental Language Disorder (DLD). Targeting these populations promises to reveal how speakers' cognitive styles manifest themselves in prominence structures. By tapping into the specific contributions of attentional and linguistic resources, the project will provide insights into which components are critical for the theoretical notion of prominence.
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GRAPPA – Multidimensionale Versorgungsverbesserung durch digitale Sprachtherapie in gemischten GRuppen bei APhasie und PArkinson
Leitung: Prof.in Dr. Prisca Stenneken
Drittmittelgeber: Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss
Laufzeit: 2025-2027
Thema: In der ambulanten logopädischen/sprachtherapeutischen Versorgung ist der Fachkräftemangel allgegenwärtig. Dadurch fehlen Therapieplätze und Patient:nnen müssen bis zu zwölf Monate auf einen Therapieplatz warten. Unter dieser Entwicklung leiden insbesondere Personen mit Sprach-/Sprechstörungen, z.B. infolge eines Schlaganfalls oder der Parkinson-Krankheit, deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ohnehin stark beeinträchtigt ist. Hilfe für die Betroffenen und eine Entlastung des Gesundheitssystems soll im Projekt GRAPPA über eine verbesserte Versorgung dank gruppentherapeutischer Behandlungen erreicht werden. Bislang werden Gruppentherapien jedoch nur selten eingesetzt und dann ambulant bei Menschen durchgeführt, die von derselben Erkrankung betroffen sind. Ziel des Projekts ist es, ein Online-Angebot zur Gruppentherapie zu entwickeln und in gemischten Gruppen von Patient:nnen mit Schlaganfall und Parkinson-Krankheit anzubieten.
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Digitalisierte Diagnostik alltags- und berufsrelevanter Kommunikation nach erworbener Hirnschädigung (DigiDi)
Leitung: Prof.in Dr. Prisca Stenneken
Drittmittelgeber: Marga und Walter Boll-Stiftung
Laufzeit: 2024-2025
Thema: Kognitive Kommunikationsstörungen (Cognitive Communication Disorders, CCDs) nach einer erworbenen Hirnschädigung werden in der sprachtherapeutischen, neuropsychologischen und rehabilitationsmedizinischen Versorgung und Forschung zunehmend sichtbarer. Als CCDs werden kommunikative Beeinträchtigungen bezeichnet, die durch kognitive Einschränkungen (z. B. in Aufmerksamkeit, Sozialer Kognition) verursacht sind. Diese Einschränkungen werden insbesondere in sozial-kommunikativen Kompetenzen deutlich und beeinträchtigen die zwischenmenschliche Interaktion massiv. Häufig sind auch junge Erwachsene betroffen, deren Wiedereinstieg und Teilhabe in das Alltags- und Berufsleben durch diese kommunikativen Einschränkungen limitiert sind. Trotz ihrer sehr hohen Alltagsrelevanz bleiben diese kommunikativen Beeinträchtigungen aktuell noch häufig unerkannt; entsprechend erhält ein Großteil der Betroffenen keine oder eine wenig spezifische Versorgung. Diese mangelhafte Versorgung ist – sowohl international als auch im deutschsprachigen Raum – auf unzureichend sensitive und nicht alltagsnah gestaltete Diagnostikverfahren zurückzuführen. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung und Pilotierung eines innovativen, linguistisch fundierten und alltagsorientierten Diagnostikverfahrens für Personen mit CCD nach erworbener Hirnschädigung.
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Erfolgreich kommunizieren nach Schädel-Hirn-Trauma - Adaptation und Weiterentwicklung (digitaler) Ressourcen für Personen mit Kognitiver Kommunikationsstörung und ihre Angehörigen
Leitung: Prof.in Dr. Prisca Stenneken
Drittmittelgeber: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) e.V.
Laufzeit: 2024-2025
Thema: Kommunikative Auffälligkeiten sind eine gravierende Folge eines Schädel-Hirn-Traumas (SHT). Sie lassen sich weniger auf eine Beeinträchtigung des sprachlichen Wissens (im Sinne einer Aphasie) zurückführen, sondern werden als Folge von nicht-sprachlichen kognitiven Beeinträchtigungen (etwa Soziale Kognition, Exekutivfunktionen) beschrieben und daher als Kognitive Kommunikationsstörungen (cognitive communication disorders; CCDs) bezeichnet. Beeinträchtigungen zeigen sich im Schwerpunkt in der sozial adäquaten interpersonellen Kommunikation. Bei den häufig relativ jungen Betroffenen im berufsfähigen Alter stellen diese kommunikativen Einschränkungen ein großes Hindernis für die gesellschaftliche und berufliche Reintegration dar; mit negativen Konsequenzen für psychosoziales Wohlbefinden und Lebensqualität. Bisher stehen kaum spezifische, alltagsrelevante Therapieansätze zur Verfügung. Als Therapiemethode wird das Kommunikationspartnertraining (KPT) – auch in der internationalen Leitlinie zu CCDs nach SHT – als ein essentieller Baustein der Neurorehabilitation empfohlen. Hier werden Personen mit CCD und ihre Angehörigen hinsichtlich gelingender kommunikativer Interaktion geschult. Ziel des Projekts ist es, das an der University of Sydney entwickelte Social Brain Toolkit, eine Online-Ressource zur Therapie von Kommunikationsstörungen nach erworbener Hirnschädigungen, unter Berücksichtigung kulturspezifischer Aspekte für den deutschen Sprachraum zu adaptieren und zu pilotieren.
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SCHWERPUNKT: INKLUSION UND TEILHABE
Am Department Heilpädagogik und Rehabilitation findet sich eine Arbeitsgruppe zum Thema Inklusion und Teilhabe in allen Lebensbereichen: Praxis erforschen, Theorie bilden, Transformation realisieren. Der Fokus in diesem Bereich liegt auf dem Themenfeld der schulischen Inklusion von Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Inklusion wird dabei als Schritt gesehen, um gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
TAZE-AS - Teilhabe-Ansatz zur Zielplanung und Evaluation im Autismus-Spektrum
Leitung: Prof. Dr. Tobias Bernasconi
Drittmittelgeber: Stiftung Irene, Autismus Deutschland, Bauder-Stiftung, Heidehof-Stiftung
Laufzeit: 2024-2025
Thema: Einzelfallstudie zur Wirksamkeit und Nachhaltigkeit des austismusspezifischen Therapieangebots im Luise-Scheppler-Heim Heidelberg mittels individuellem Zielmonitoring und Orientierung am Teilhabemodell der ICF.
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Starke Kompetenz für Kölner Pänz – Expert:innenbefragung im Übergang Kita-Grundschule
Leitung: Prof.in Dr. Charlotte Hanisch, Prof. Dr. Thomas Hennemann
Drittmittelgeber: Stadt Köln
Laufzeit: 2022–2025
Thema: Die Zahl der Kinder, die eine verlängerte Schuleingangsphase nutzen, hat sich im letzten Jahr NRW-weit drastisch erhöht. In Köln führt dies dazu, dass Grundschulen in einigen Stadtbezirken zu wenige Schulplätze für die neu aufzunehmenden Erstklässler:innen zur Verfügung stellen können. Da bisher wenig dazu bekannt ist, durch welche Merkmale sich die Gruppe der Kinder, die länger in der Schuleingangsphase verbleiben, beschreiben lässt, ist unklar, welche Unterstützung Kinder, Eltern und Institutionen benötigen. Ziel des Projektes ist, eine Beschreibung der Kinder vorzunehmen und auf dieser Basis und dem aktuellen Stand der Forschung zur Förderung von Schulbereitschaft Handlungsempfehlungen für Interventionen abzuleiten.
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Inselraum – Unterstützung von Kindern und Eltern beim Übergang in die Grundschule
Leitung: Prof.in Dr. Charlotte Hanisch
Drittmittelgeber: Stadt Köln
Laufzeit: seit 2022
Thema: Der Übergang von der Kita in die Grundschule ist ein bedeutender Meilenstein für die kindliche Entwicklung. Besonders Kinder mit Entwicklungsrisiken, wie das Aufwachsen in armutsbetroffen Familien, können durch den Übergang belastet werden. Als Teil des Aktionsprogrammes „Ankommen und Aufholen“ der Landesregierung NRW fokussiert das Inselraumprojekt die Förderung der Schulbereitschaft von Kindern mit besonderen Entwicklungsrisiken (z.B. armutsbetroffene Familien, Kinder mit anderer Herkunftssprache als Deutsch, bereits erste sozial-emotionale Auffälligkeiten) und bezieht Eltern und Kinder gleichermaßen mit ein.
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PearlPLUS - „Psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern an Förderschulen der Jugendhilfe“
Leitung: Prof.in Dr. Charlotte Hanisch, Prof. Dr. Thomas Hennemann
Drittmittelgeber: Caritas-Jugendhilfe-Gesellschaft
Laufzeit: 2022-2025
Thema: Das partizipative und interdisziplinäre PEARL Projekt erhebt Daten zur psychischen Gesundheit von Schüler:innen an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung und leitet hieraus geeignete schulische Unterstützungsmaßnahmen ab. Ausgehend von der genauen Beschreibung der Zielgruppe ist die Entwicklungsförderung der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen im sozial- emotionalen Bereich und im Lernen- bzw. Arbeitsverhalten durch gezielte und individuelle Fördermaßnamen Ziel des mehrjährigen Projekts. Langfristig sollen sich so die emotional-sozialen Kompetenzen sowie die psychosoziale Gesundheit der Kinder und Jugendlichen verbessern und die Lehrkräfte und Bezugserzieher:innen in ihrer kooperativen, pädagogischen Arbeit unterstützt werden.
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PEARL-QUALIDüsseldorf – Entwicklung und Evaluation eines Multiplikator:innenkonzepts für inklusive Schulen und Förderschulen
Leitung: Prof. Dr. Thomas Hennemann, Prof.in Dr. Charlotte Hanisch, Prof. Dr. René Schroeder
Drittmittelgeber: Bezirksregierung Düsseldorf, Kreise Viersen u. Wesel, Stadt Oberhausen
Laufzeit: 2024-2027
Thema: PEARL-QUALI Düsseldorf ist eine Qualifizierungs- und Begleitmaßnahme für Lehrkräfte und Fachkräfte an Förderschulen und Schulen des Gemeinsamen Lernens. Ausgehend von einer differenzierten Beschreibung der individuellen Ausgangslagen mit Hilfe einer differenzierten Bedingungsanalyse für ausgewählte Zielkinder und Zieljugendliche und der Fokussierung auf die Lehrkräfte-Schüler*innen-Beziehung werden evidenzbasierte Interventionen abgeleitet, die sich zur Unterstützung belasteter Schüler*innen sowie der jeweiligen Lerngruppe eignen und bisherige (sonder-)pädagogische Interventionen erweitern.
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ME 4.0: PEARLFachstellen Kreis Mettmann – Psychische Gesundheit von Schüler:innen (mit Förderschwerpunkt EsE) an den Förderzentren des Kreises Mettmann
Leitung: Prof. Dr. Thomas Hennemann, Prof.in Dr. Charlotte Hanisch
Drittmittelgeber: Kreis Mettmann Schulamt Mettmann
Laufzeit: 2023-2026
Thema: PEARL Fachstellen Kreis Mettmann ist eine Qualifizierungs- und Begleitmaßnahme für Lehrkräfte an den Förderzentren im Kreis Mettmann und der Förderschule der Diakonie Aprath. Das Forschungsprojekt ist Teil des Gesamtprojekts Mettmann 4.0 (ME 4.0). Wie auch die Vorgängerprojekte ME 1.0 bis 3.0 wird es vom Kreis Mettmann gefördert. Das zweite Teilprojekt ME 4.0 ist das Projekt Inselraum. Ausgehend von einer umfangreichen Beschreibung der Schülerschaft, werden individuellen Ausgangslagen mit Hilfe der Bedingungsanalyse für ausgewählte Zielkinder und Ziel-jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung (§4 AO-SF NRW) beschrieben und passgenaue Interventionen geplant. Die Inhalte werden von Multiplikator:innen in Kollegiumsinternen Fortbildungen an die Lehrkräfte der Schulen weitergeben und mit der Einrichtung von Fachstellen an jedem Schulstandort implementiert. Durch die Realisierung der PEARL-Fachstellen sollen die Teilhabe an Bildung und Partizipation der Schüler:innen mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung (§4 AO-SF NRW) und intensivpädagogischem Förderbedarf (§15 AO-SF NRW) sowie die langfristige Weiterqualifizierung und Begleitung der Lehrkräfte gesichert werden.
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U-turn-Wiss – „Wissenschaftliche Begleitung der intensivpädagogischen Maßnahme U-turn“
Leitung: Prof. Dr. Thomas Hennemann
Drittmittelgeber: Kreis Kleve
Laufzeit: 2023-2026
Thema: Der Kreis Kleve hat an fünf Standorten im Kreisgebiet mit der Maßnahme „U-turn“ ein innovatives Angebot für Schüler:innen mit intensivpädagogischem Unterstützungsbedarf im Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung entwickelt. Diese Schüler:innen weisen eine sehr hohe psychosoziale Problembelastung auf und sind einem besonderen Entwicklungsrisiko ausgesetzt, was ihre schulische und gesellschaftliche Teilhabe und damit die größtmögliche Inklusion extrem gefährdet. Innerhalb von U-turn kooperieren Lehrkräfte für sonderpädagogische Förderung mit Fachkräften aus der Jugendhilfe, um die Schüler:innen in ihrer sozial-emotionalen und schulischen Entwicklung zu unterstützen und erfolgreiche Lernprozesse zu initiieren. Die wissenschaftliche Begleitung beinhaltet die Ermittlung des Istzustandes in den intensivpädagogischen Maßnahmen, um auf dieser Basis Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung abzuleiten. Auf der Basis der Evaluationsergebnisse und der daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen wird ein Qualifizierungs- und Begleitkonzept für die intensivpädagogischen Maßnahme entwickelt, implementiert und evaluiert.
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OLEI – Entwicklung und Evaluation eines landesweiten eLearning-Konzeptes zur prozessbezogenen Fortbildung „Auf dem Weg zum inklusiven Schulsystem“ in NRW
Leitung: Prof. Dr. Thomas Hennemann
Drittmittelgeber: MSB NRW
Laufzeit: 2021-2026
Thema: Die Weiterentwicklung der professionellen Handlungskompetenz pädagogischer Fachkräfte ist für das Gelingen der Umsetzung schulischer Inklusion von zentraler Bedeutung. Neben dem klassischen Präsenzformat bieten E-Learning und die Verbindung von Präsenz- und onlinegestützten Angeboten wichtige Möglichkeiten zur Professionalisierung. Das E-Learning-Management-System Online Learning Inklusiv (OLEI) intendiert die flächendeckende Bereitstellung eines flexibel einsetzbaren Fort- und Weiterbildungsangebots für pädagogische Fachkräfte in der Inklusion. OLEI umfasst insgesamt 7 Lernmodule, die alle relevanten Aspekte des gesamten Qualifizierungsangebots beinhalten. Die Module sind im Sinne eines Baukastenprinzips aufgebaut. OLEI ist dabei so konzipiert, dass sich pädagogische Fachkräfte die Inhalte im Selbststudium aneignen können. Die wissenschaftliche Begleitstudie umfasst die Kontext-, Konzept-, Prozess- und Produktevaluation des E-Learning-Angebots.
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Telefonzelle 4.0 - Stärkung digitaler Kompetenzen von Ratsuchenden in der Sozialen Arbeit & Implementierung von digitalen und hybriden Kommunikationswegen für Ratsuchende sozialer Beratungsangebote
Leitung: Prof.in Dr. Nadia Kutscher
Drittmittelgeber: Sozialstiftung NRW
Laufzeit: 2022-2025
Thema: Die Anforderungen und Veränderungen, die der digitale Wandel für die Gesamtgesellschaft bedeutet, haben große Auswirkungen für die soziale Beratung. Das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen (Onlinezugangsgesetz – OZG) verpflichtet Bund, Länder und Kommunen, bis Ende 2022 ihre Verwaltungsleistungen über Verwaltungsportale digital anzubieten. Hilfesuchende in den Beratungsfeldern der Sozialen Arbeit stellen diese Entwicklungen vor massive Probleme. Häufig fehlt es an technischer Ausstattung, nicht selten mangelt es aber auch an Kompetenzen zur Nutzung digitaler Zugänge. Die digitalen Beratungswege werden in der Zukunft noch höhere Anforderungen an die Nutzer:innen, hier also die Beratungssuchenden stellen. Auch unter Fachkräften sind sowohl die Fähigkeiten, digitale Beratungsangebote sowohl auf der technischen als auch insbesondere der fachlichen Ebene qualitativ gut auszugestalten als auch die Ausstattung selbst – trotz der mittlerweile 20jährigen Geschichte von Onlineberatung in Deutschland - äußerst disparat. Dies liegt sowohl in der mangelnden Ausbildung für diese Fähigkeiten im Studium als auch in Trägerressourcen und nur begrenzt vorhandenen systematischen Konzepten dazu begründet. Im Projekt soll ein Rahmenkonzept für niedrigschwellige hybride soziale Beratungsarbeit erarbeitet werden, das auch Anforderungen für zukünftige Beratungssettings und Räume beschreibt und Qualifizierungsbedarfe für ehrenamtliche Begleiter:innen, Fachkräfte und Adressat:innen identifiziert und in Form von Modulen entwickelt und erprobt.
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DiKoJu: Digitale Kompetenzen in der Kinder- und Jugendhilfe
Leitung: Prof.in Dr. Nadia Kutscher
Drittmittelgeber: BMBF
Laufzeit: 2025-2029
Thema: Obwohl digitale Medien längst in der Kinder- und Jugendhilfe eine große Rolle spielen, gibt es weder systematisches empirisches Wissen zum Stand der Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe noch entsprechende handlungsfeldspezifische und -übergreifende Kompetenzprofile und Qualifikationsangebote. Die Qualität fachlichen Handelns im Zusammenhang mit der Digitalisierung in einem der größten Berufsfelder in der Bundesrepublik einerseits und besonders vulnerablen Zielgruppen andererseits ist damit nicht strukturell abgesichert. Das Projekt ist in drei Phasen gegliedert: a) Gewinnung empirischen Wissens über ein Mixed Methods Design (bundesweite quantitative Onlineerhebung und qualitative Vertiefungsstudie in kontrastierend ausgewählten Handlungsfeldern - Kindertagesbetreuung, Offene Kinder- und Jugendarbeit, stationäre Hilfen zur Erziehung, Jugendamt), b) kontinuierliche Beratung der Forschungsergebnisse und der Entwicklung von handlungsfeldspezifischen und -übergreifenden Kompetenzprofilen und Qualifikationsmodulen für Aus-, Fort und Weiterbildung durch ein Fachgremium aus den bundesweiten Trägerstrukturen der Kinder- und Jugendhilfe, sowie c) Dissemination über Publikationen und Fachtagungen zur Verbreitung und Verankerung der Ergebnisse in den relevanten bund- und länderbezogenen Strukturen sowie Kommunikation in die Bildungs- und Jugendpolitik.
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EMPLOY
Leitung: Prof. Dr. Wolfgang Mann
Drittmittelgeber: BMAS
Laufzeit: 2022-2025
Thema: Ziel des Projektes ist, die Bedingungen für eine selbstbestimmte Teilhabe taubblinder und hörsehbehinderter Menschen am Arbeitsleben zu analysieren und Lösungen zur Verbesserung der Situation zu erarbeiten. Dabei sind die Prinzipien der Nachhaltigkeit und der Teilhabe grundlegend für das Projekt. Deshalb werden alle in diesem Bereich tätigen Personen und Institutionen von Beginn an und über den gesamten Projektverlauf hinweg einbezogen. Die Projektergebnisse werden so weit wie möglich in bestehende Angebote eingebunden. So können die Ergebnisse zielführend zur Verfügung gestellt werden.
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Weiterentwicklung und Etablierung der beruflichen Rehabilitationsforschung im Kontext von Arbeit und Gesundheit
Leitung: Prof.in Dr. Mathilde Niehaus
Drittmittelgeber: Volkswagen Stiftung
Laufzeit: 2024-2025
Thema: Die berufliche Rehabilitation zielt darauf ab, eine dauerhafte Teilhabe am Erwerbsleben für Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Behinderungen zu ermöglichen. Dabei steht sie ebenso wie die Arbeitswelt vor neuen Chancen und Herausforderungen, die durch gesellschaftliche Veränderungen bedingt sind. Die fortschreitende Digitalisierung, die Globalisierung, die Auswirkungen des Klimawandels und der demografische Wandel erfordern eine proaktive (Neu-)Gestaltung von Prozessen in der beruflichen Rehabilitation auf individueller und struktureller Ebene. Forschung zur beruflichen Rehabilitation sollte die Veränderungen begleiten und neue Wege aufzeigen. Da die berufliche Rehabilitationsforschung bisher nicht als eigenständige Disziplin mit unabhängigem Lehrbereich etabliert ist, braucht es Strategien zur Weiterentwicklung und nachhaltigen Sicherung. Dabei ist es relevant, Schnittstellen und Kooperationspotenziale zwischen angrenzenden Fachdisziplinen aufzuzeigen und Austausch zu initiieren. Ein Scoping Workshop, an dem Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Perspektiven auf die berufliche Rehabilitationsforschung blicken, setzt an dieser Stelle an und hat zum Ziel, ein zukunftsweisendes Forschungsprofil für die berufliche Rehabilitation zu entwickeln und Forderungen für verlässliche Strukturen aufzustellen.
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MULTIMO: Multiprofessionelle, multimodale und mehrstufige Unterstützung von Kindern mit externalisierendem Problemverhalten beim Übergang in die inklusive Grundschule – Implementation des multimo Konzepts
Leitung: Prof. Dr. Charlotte Hanisch, Prof. Dr. Thomas Hennemann
Drittmittelgeber: BMBF (in Beantragung)
Laufzeit: ausstehend
Thema: Das Forschungsprojekt multimo versucht, über eine zwei- (multimo Kita) bzw. drei-stufige (multimo Schule), multimodale Präventionsstrategie externalisierendes Problemverhalten bei Grundschulkindern zu reduzieren. Hierbei werden Kind- und Umfeld-zentrierte Interventionen (pädagogische Fachkräfte, Eltern) je nach Bedarf des Kindes mit unterschiedlicher Intensität miteinander kombiniert und in einem multiprofessionellen Team umgesetzt. Multimo wurde bereits in zwei Schuljahren in Einzelfallstudien pilotiert und der ersten Erfahrungen entsprechend modifiziert. Im Kitajahr 2019/2020 wurde im Vorschulalter angesetzt, um betroffenen Kindern den Einstieg in die Schule zu erleichtern. Im Schuljahr 2020/2021 werden diese Maßnahmen aktuell im schulischen Kontext fortgesetzt.
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SCHWERPUNKT: PARTIZIPATIVE FORSCHUNG
Ziel der Arbeitsgruppe in diesem Bereich ist ein Systematisierungs-/Problematisierungs-Versuch zum Thema, wobei unterschiedliche Perspektiven auf das Thema sowie Kontroversen/Herausforderungen diskutiert werden sollen. Es geht dabei nicht nur um die Etablierung eines Best-Practice-Modells, sondern auch um eine erkenntnistheoretische Betrachtung und Analyse der Herausforderungen, die mit partizipativer Forschung einhergehen.
EMPLOY
Leitung: Prof. Dr. Wolfgang Mann
Drittmittelgeber: BMAS
Laufzeit: 2022-2025
Thema: Ziel des Projektes ist, die Bedingungen für eine selbstbestimmte Teilhabe taubblinder und hörsehbehinderter Menschen am Arbeitsleben zu analysieren und Lösungen zur Verbesserung der Situation zu erarbeiten. Dabei sind die Prinzipien der Nachhaltigkeit und der Teilhabe grundlegend für das Projekt. Deshalb werden alle in diesem Bereich tätigen Personen und Institutionen von Beginn an und über den gesamten Projektverlauf hinweg einbezogen. Die Projektergebnisse werden so weit wie möglich in bestehende Angebote eingebunden. So können die Ergebnisse zielführend zur Verfügung gestellt werden.
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Vorbildlich in Führung gehen! Mit Role Models Inklusion in Arbeit stärken
Leitung: Prof.in Dr. Mathilde Niehaus
Drittmittelgeber: Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Laufzeit: 2022-2027
Thema: Die UN-Behindertenrechtskonvention fordert chancengerechte berufliche Teilhabe für Menschen mit Behinderungen. Dennoch berichten Unternehmen von Herausforderungen bei der Gewinnung und Beschäftigung von Arbeitnehmer:innen mit Behinderungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen, während (schwer-)behinderte Menschen selbst Barrieren im Arbeitsleben erfahren. Führungskräfte mit Behinderung können, eine zentrale Rolle für die Förderung von Inklusion in Unternehmen einnehmen. Aufgrund ihrer Sichtbarkeit können sie zu Role Models - stärkenden Vorbildern - für Beschäftigte und Bewerbende mit Behinderungen werden, sie tragen aktiv zur Gestaltung von Unternehmenskultur und Arbeitsbedingungen bei und sie vermitteln ein inklusives Team- und Organisationsklima. Ziel des Projektes ist es daher, wissenschaftlich fundiert und partizipativ ein wissenschaftliches Rahmenmodell und konkrete Tools zu entwickeln, die Unternehmen dabei unterstützen Führungskräfte mit Behinderungen als Role Models für betriebliche Inklusion zu identifizieren und zu stärken sowie auf das spezifische Unternehmen abgestimmte Strategien zu implementieren.
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„AmiChro“ Arbeiten – ja oder nein? Das Für und Wider im Arbeitsalltag von Menschen mit chronischen Erkrankungen
Leitung: Prof.in Dr. Mathilde Niehaus
Drittmittelgeber: bkk Dachverband
Laufzeit: 2023-2025
Thema: Das Projekt verfolgt das Ziel, die Arbeitsbedingungen für Menschen mit chronischen Erkrankungen zu verbessern. Zielsetzung ist die Entwicklung praxisorientierter Lösungsansätze, die eine gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung sowie eine optimierte Vereinbarkeit von Erkrankung und beruflicher Verantwortung ermöglichen. Im Fokus der Untersuchung steht die Analyse der Einflussfaktoren, die Menschen mit chronischen Erkrankungen dazu veranlassen, trotz gesundheitlicher Beschwerden zu arbeiten (Präsentismus), sowie der Umstände, die dazu führen, dass sie sich krankmelden. Ziel ist es, eine wissenschaftlich fundierte Differenzierung zwischen gesundheitsförderlichem und gesundheitsschädlichem Präsentismus zu ermöglichen. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Entwicklung einer digitalen Handlungshilfe ein, die sowohl Unternehmensvertreter:innen als auch Personalverantwortliche und betroffene Beschäftigte adressiert. Zur Gewährleistung einer hohen Anwendungsqualität wird die Handlungshilfe im Rahmen einer Fokusgruppe mit Vertreter*innen aus Wirtschaft, Selbsthilfe und Beschäftigten mit chronischen Erkrankungen erprobt und auf Basis der gewonnenen Rückmeldungen optimiert. Das Projekt zeichnet sich durch einen partizipativen Forschungsansatz aus, der die aktive Einbeziehung der Perspektiven der Betroffenen sicherstellt, um wissenschaftlich fundierte und praxisrelevante Handlungsempfehlungen zu generieren.
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GRAPPA – Multidimensionale Versorgungsverbesserung durch digitale Sprachtherapie in gemischten GRuppen bei APhasie und PArkinson
Leitung: Prof.in Dr. Prisca Stenneken
Drittmittelgeber: Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss
Laufzeit: 2025-2027
Thema: In der ambulanten logopädischen/sprachtherapeutischen Versorgung ist der Fachkräftemangel allgegenwärtig. Dadurch fehlen Therapieplätze und Patient:innen müssen bis zu zwölf Monate auf einen Therapieplatz warten. Unter dieser Entwicklung leiden insbesondere Personen mit Sprach-/Sprechstörungen, z.B. infolge eines Schlaganfalls oder der Parkinson-Krankheit, deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ohnehin stark beeinträchtigt ist. Hilfe für die Betroffenen und eine Entlastung des Gesundheitssystems soll im Projekt GRAPPA über eine verbesserte Versorgung dank gruppentherapeutischer Behandlungen erreicht werden. Bislang werden Gruppentherapien jedoch nur selten eingesetzt und dann ambulant bei Menschen durchgeführt, die von derselben Erkrankung betroffen sind. Ziel des Projekts ist es, ein Online-Angebot zur Gruppentherapie zu entwickeln und in gemischten Gruppen von Patient:innen mit Schlaganfall und Parkinson-Krankheit anzubieten.
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Digitalisierte Diagnostik alltags- und berufsrelevanter Kommunikation nach erworbener Hirnschädigung (DigiDi)
Leitung: Prof.in Dr. Prisca Stenneken
Drittmittelgeber: Marga und Walter Boll-Stiftung
Laufzeit: 2024-2025
Thema: Kognitive Kommunikationsstörungen (Cognitive Communication Disorders, CCDs) nach einer erworbenen Hirnschädigung werden in der sprachtherapeutischen, neuropsychologischen und rehabilitationsmedizinischen Versorgung und Forschung zunehmend sichtbarer. Als CCDs werden kommunikative Beeinträchtigungen bezeichnet, die durch kognitive Einschränkungen (z. B. in Aufmerksamkeit, Sozialer Kognition) verursacht sind. Diese Einschränkungen werden insbesondere in sozial-kommunikativen Kompetenzen deutlich und beeinträchtigen die zwischenmenschliche Interaktion massiv. Häufig sind auch junge Erwachsene betroffen, deren Wiedereinstieg und Teilhabe in das Alltags- und Berufsleben durch diese kommunikativen Einschränkungen limitiert sind. Trotz ihrer sehr hohen Alltagsrelevanz bleiben diese kommunikativen Beeinträchtigungen aktuell noch häufig unerkannt; entsprechend erhält ein Großteil der Betroffenen keine oder eine wenig spezifische Versorgung. Diese mangelhafte Versorgung ist – sowohl international als auch im deutschsprachigen Raum – auf unzureichend sensitive und nicht alltagsnah gestaltete Diagnostikverfahren zurückzuführen. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung und Pilotierung eines innovativen, linguistisch fundierten und alltagsorientierten Diagnostikverfahrens für Personen mit CCD nach erworbener Hirnschädigung.
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DiKomAll - Digitale Kommune für Alle: Kommunale Planungsprozesse digital und inklusiv im Co-Design mit Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung barrieresensibel gestalten
Leitung: Prof. Dr. Christian Walter-Klose
Drittmittelgeber: BMBF
Laufzeit: 2024–2026
Thema: Das Projekt beschäftigt sich mit der barrierearmen Aufbereitung kommunaler Informationen und Geodaten. Der Fokus liegt darauf, Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen (z.B. mit sogenannter geistiger Behinderung) den Zugang zu geovisuellen Informationen zu erleichtern, um deren Beteiligung an kommunalen Planungsprozessen zu fördern und die Orientierung mit Stadtplänen und Landkarten zu erleichtern. Nach einer systematischen Literaturrecherche finden Co-Creative Fokusgruppentreffen mit Expert:innen in ein eigener Sache statt sowie Einzelgespräche mit Fach-Expert:innen verwandter Disziplinen (Geographiedidaktik, Mathematikdidaktik, Entwicklungspsychologie und Design etc.) um Grundlagen für eine barrierearme Darstellung von Karten und Beteiligungsverfahren zu schaffen. Auch werden Think Tanks organisiert und durchgeführt, um Leitlinien für die visuelle und sprachliche Aufbereitung von geovisuellen Informationen zu entwickeln. Im Anschluss daran erfolgt die Erstellung von Demonstratoren, die sowohl visuell als auch sprachlich barrierearm gestaltet werden. Diese werden durch Bürger:innen evaluiert und die Ergebnisse zur Optimierung und weiteren Erforschung im Projekt genutzt.
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