Die Bedeutung allostatischer Last für die Erklärung gesundheitlicher Ungleichheiten bei Herz-Kreislauferkrankungen
Projektbeschreibung: Weltweit sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) die häufigste Todesursache und stellen Gesundheitssysteme vor große Herausforderungen. Ein robuster Prädiktor der HKE ist die allostatische Last (AL) in Folge einer chronifizierten vom Organismus initiierten Stressreaktion auf Ebene des kardiovaskulären und metabolischen Systems und des Immun- und Nervensystems (Allostase).
Das Forschungsvorhaben umfasst insbesondere die folgenden Schwerpunkte:
- Untersuchung des sozioökonomischen Gradienten der HKE auf seine ursächlichen Faktoren unter Fokussierung des Kausalzusammenhangs zwischen niedrigem sozioökonomischen Status (SES) und erhöhter AL
- Erforschung möglicher Interaktionen zwischen HKE-assoziierten genetischen Risikoallelen und der AL
- Ermittlung des relativen Beitrags des SES, der AL und der genetischen Faktoren auf die HKE-Inzidenz
Als Datengrundlage dient die Heinz Nixdorf Recall Studie, die Informationen zu 4814 Personen aus der Rhein-Ruhr Region zu drei Messzeitpunkten erhoben hat. Neben Informationen aus Fragebögen zu den Messzeitpunkten und der Erfassung von inzidenter HKE, liegen biologische Daten (Blut- und Urinproben) vor, die Aufschluss über genetische Informationen und die AL im Zeitverlauf geben können.
Die Untersuchung des sozioökonomischen Gradienten der HKE auf Unterschiede in der AL unter Berücksichtigung einer Lebenslaufperspektive und des Vorliegens von Gen-Interaktionen gibt Aufschluss über den Nutzen parameter- und zielgruppenspezifischer Interventionen zur Vermeidung einer HKE.
Projektleitung: Vertr.-Prof. Dr. Timo-Kolja Pförtner (Universität zu Köln) und Prof. Dr. Börge Schmidt (Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Universitätsklinikum Essen)
Projektförderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Laufzeit: 31. März 2025 bis 31. März 2028